Die Ratingagentur S&P Global verzeichnete für Mai 2025 einen Einkaufsmanagerindex (PMI) des indonesischen verarbeitenden Gewerbes von 47,4. Zwar stellt dies einen leichten Anstieg gegenüber dem April-Wert von 46,7 dar, dennoch signalisiert der PMI weiterhin eine kontraktive Phase der Industrieproduktion des Landes.
Laut Usamah Bhatti, Ökonom bei S&P Global Market Intelligence, hat sich die Konjunktur in Indonesiens Fertigungswirtschaft im Mai moderat abgeschwächt. Insbesondere die Auftragseingänge verzeichneten den stärksten Rückgang seit fast vier Jahren, was zu einem deutlichen Rückgang des Produktionsvolumens führte.
„Auch die Exporte gingen weiter zurück, während Unternehmen ihre Lagerbestände und Einkaufsmengen an die schwache Nachfrage anpassten“, erklärte Bhatti Anfang Juni.
Laut den Daten von S&P ging das Neugeschäft im Mai weiter zurück – es war der zweite Rückgang in den vergangenen Monaten und gleichzeitig der stärkste seit August 2021.
Viele Unternehmen führten die schwachen Auftragseingänge auf eine stagnierende Marktnachfrage und rückläufige Kundenbestellungen zurück. Auch die internationale Nachfrage blieb rückläufig, wenn auch in einem langsameren Tempo. Vor allem die Exporte in die USA nahmen spürbar ab.
Der Nachfragerückgang schlug sich auch auf das Produktionsniveau nieder: Die Industrieproduktion ging im Mai den zweiten Monat in Folge zurück, wenn auch etwas langsamer als noch im April. Entsprechend reduzierten viele Unternehmen ihre Einkaufsaktivitäten, sodass der Einkauf von Vorprodukten erneut schrumpfte.
Zudem berichteten Firmen, dass sie ihre Vor- und Nachproduktionslager abbauten, um sich an das schwache Nachfrageniveau anzupassen. Trotz der gesunkenen Nachfrage nach Inputmaterialien verlängerten sich die Lieferzeiten im Mai zum neunten Mal in Folge, was hauptsächlich auf schlechtes Wetter und Lieferverzögerungen zurückgeführt wurde.
Unternehmen bauen Beschäftigung weiter aus
Trotz der Schwächephase zeigte sich Bhatti optimistisch: Viele Unternehmen scheinen an eine Erholung zu glauben und haben ihre Personalaufstockung fortgesetzt. In den letzten sechs Monaten wurde die Beschäftigung in fünf Fällen erhöht, um auf eine mögliche Nachfragebelebung vorbereitet zu sein.
„Das Vertrauen in die Produktionserwartung für die kommenden zwölf Monate hat sich ebenfalls verstärkt“, sagte Bhatti.
Die zusätzlich aufgebaute Kapazität half den Unternehmen außerdem dabei, offene Aufträge abzubauen, wobei der Rückgang des Auftragsrückstands im Vergleich zum April an Tempo gewann.
Was die Preisentwicklung betrifft, so zog die Kosteninflation im Mai deutlich an – die erste Beschleunigung seit drei Monaten. Als Ursache nannten viele Unternehmen einen breit angelegten Anstieg der Rohstoffpreise, was die Kostenbelastung erhöhte.
Dennoch versuchten Unternehmen, diese steigenden Kosten nicht direkt an Kunden weiterzugeben – im Gegenteil: Viele gewährten sogar Rabatte, um die Nachfrage anzukurbeln. In der Folge stiegen die Verkaufspreise nur moderat – so langsam wie seit acht Monaten nicht mehr.
Originalartikel